Praktische Umweltbildung im Kreis Ahrweiler, in Koblenz, im Kreis Mayen-Koblenz und im Rhein-Hunsrück-Kreis: Start Schulwettbewerb „Textil Race“
Jetzt startet im Kreis Ahrweiler, in Koblenz, im Kreis Mayen-Koblenz und im Rhein-Hunsrück-Kreis der Schulwettbewerb „Textil Race“ unter Schirmherrschaft von Katrin Eder,

der Rheinland-Pfälzischen Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität: Schülerinnen und Schüler sammeln vier Wochen lang Alttextilien in ihrer Nachbarschaft, die dann in den Kreislauf zurückgeführt werden. Dabei setzen sie sich aktiv mit den Themen Konsum, Weiterverwendung, Reparatur und Recycling auseinander. Ziel ist es, ökologisches Bewusstsein und nachhaltiges Handeln zu fördern. An der Aktion beteiligen sich insgesamt sieben Schulen im Kreis Ahrweiler, in Koblenz, im Kreis Mayen-Koblenz und im Rhein-Hunsrück-Kreis.
Schulausflug ins NaturGut Ophoven für Gewinner
Katrin Eder, Rheinland-Pfälzische Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, eröffnete den Wettbewerb an der Kirschblütenschule Mülheim-Kärlich mit einem Grußwort. Auch die Globus-Stiftung sowie die Brockensammlung Bethel und die entsprechenden Kreisverbände des Deutschen Roten Kreuzes wünschten den beteiligten Schülerinnen und Schülern viel Erfolg. Die Schule, die am fleißigsten Alttextilien sammelt, gewinnt einen Schulausflug ins NaturGut Ophoven nach Leverkusen.
Textil-Sammelaktion: Bewusstseinswandel in den Schulen im Kreis Ahrweiler, in Koblenz, im Kreis Mayen-Koblenz und im Rhein-Hunsrück-Kreis
Der explosionsartig angestiegene Textilverbrauch trägt durch seine Umweltbelastung massiv zum Klimawandel bei. Seit 2000 hat sich die weltweite Bekleidungsproduktion mehr als verdoppelt. 60 Kleidungsstücke kaufen wir Deutschen im Schnitt pro Jahr. Jedes fünfte wird so gut wie nie getragen, 60% landen schon nach einem Jahr im Müll. Die Initiative „Das macht Schule“ hat das Erfolgskonzept aus den Niederlanden nach Deutschland geholt und startet nun das erste Textil Race im Kreis Ahrweiler, in Koblenz, im Kreis Mayen-Koblenz und im Rhein-Hunsrück-Kreis. Der Wettbewerb wird dank finanzieller Unterstützung von der Globus-Stiftung ermöglicht. Engagierter Logistikpartner sind die Brockensammlung Bethel und die DRK Kreisverbände Koblenz, Mayen-Koblenz und Rhein-Hunsrück e.V.
Katrin Eder, Rheinland-Pfälzische Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität:
„In Deutschland landen rund 55 Prozent mehr Textilien im Abfall als noch vor zehn Jahren. Das ist eine enorme Ressourcenverschwendung. Deshalb gilt hier genauso wie bei anderen Stoffen, sei es Plastik, Papier oder Metalle: Erstens, so lange wie möglich www.das-macht-schule.net nutzen. Zweitens, wenn möglich reparieren oder weitergeben. Und drittens, wenn etwas nicht mehr genutzt wird, soll es recycelt werden. Das kann aber nur passieren, wenn die einzelnen Materialien getrennt entsorgt werden. Nur so kann aus ihnen Neues entstehen und damit Ressourcen gespart werden. Das schont das Klima und macht uns unabhängiger von Rohstoffimporten. Es ist daher wichtig, dass jede und jeder weiß, welcher Müll in welche Tonne kommt. Um dies voranzutreiben ist die Getrenntsammlung von Textilabfällen über die derzeit bestehenden Sammelsysteme, überwiegend die Altkleidercontainer, unerlässlich. Nur stark verschmutzte Textilabfälle gehören weiterhin in die Restmüll-Tonne.“ Die Klimaschutzministerin betont, dass es hier dringend eine ganzheitliche Transformation von einer der mit am umweltschädlichsten Branchen bedarf und sieht den Trend von „Fast Fashion“ und „Ultra Fast Fashion“ als treibenden Faktor für weiterhin zunehmende Abfallmengen bedingt durch Überproduktion und - konsum. Daher müsse man bereits am Anfang der Wertschöpfungskette ansetzen. Erste Weichenstellungen gebe es etwa bereits durch die EU-Ökodesign-Verordnung. Aber auch jede und jeder Einzelne könne dazu beitragen, etwas zu verändern, damit weniger Kleidung im Müll landet und dass die Menschen in der Textilbranche faire Arbeitsbedingungen haben. „Ein konsumbewusster Lebensstil bedeutet nicht Verzicht, sondern bewusste Wahl und freie Entscheidung, etwa für Secondhand, Upcycling und nachhaltige Kleidungsstücke. Dabei gibt es schöne Angebote, wie etwa Klamottentauschparties oder gemeinsame Nähaktionen, die gleichzeitig dafür sorgen, dass Menschen zusammenkommen und gemeinsam Spaß haben.“
Leo Biewer, Präsident des DRK-Bezirksverband Koblenz e.V.:
„Sehr gerne unterstützen wir als DRK-Bezirksverband im nördlichen Rheinland-Pfalz mit unseren Kreisverbänden Mayen-Koblenz, Koblenz und Rhein-Hunsrück dieses wichtige Projekt. Wir begrüßen die Durchführung des Schulwettbewerbs „Textil Race“ an 7 ausgewählten Schulen in unserem Bezirksverbandsgebiet. Auch uns ist es in unserer täglichen Arbeit wichtig, dass schon den Jüngsten in auf praktische Weise die Wichtigkeit eines sorgsamen und langlebigen Umgangs mit Bekleidung und ihrer umweltgerechten Entsorgung aufgezeigt wird. Sehr gerne vermitteln wir den Klassen, auch durch Besuche in unseren DRK-Kleiderläden, die Aufgaben und den Ablauf der Altkleidersammlung. Die Altkleidersammlung ist für Organisationen wie das DRK sehr wichtig. Zum einen erhalten wir dadurch genug gut erhaltene Kleidung, um hilfsbedürftige Menschen über unsere DRK-Kleiderläden damit versorgen zu können und schaffen dort auch einen Ort für soziale Begegnung. Zum anderen generieren wir durch den Verkauf der gesammelten Altkleider Überschüsse. Diese Überschüsse werden eingesetzt, um Angebote und Projekte, darunter viele ehrenamtliche Projekte in der Region, beispielsweise im Katastrophenschutz, im Jugendrotkreuz, in der Sozialen Hilfe oder in der Altenhilfe zu refinanzieren. Sie ermöglichen so zum Beispiel auch, dass ehrenamtlich Helfende in Katastrophenfällen mobilisiert und koordiniert werden können. Die Altkleidersammlung durch das DRK kommt so auf verschiedenen Wegen der Bevölkerung direkt vor Ort zugute.“
Claudia Seidel, Schulleitung der Kirschblütenschule:
„Im Rahmen dieses Projekts möchten wir nicht nur Alttextilien sammeln, sondern auch ein Bewusstsein für die Probleme von Fast Fashion schaffen. An der Kirschblütenschule setzen wir uns dafür ein, dass unsere Schülerinnen und Schüler verstehen, wie wichtig nachhaltiger Konsum für Menschenrechte und die Zukunft unseres Planeten ist. Wir freuen uns auf einen fairen Wettbewerb!“
Folgende Schulen nehmen am Projekt teil: Barbarossaschule Sinzig, Realschule plus St. Thomas Andernach, Kirschblütenschule Mülheim-Kärlich, Wilhelm-Remy-Gymnasium, Integrierte Gesamtschule Remagen, Albert Schweitzer Realschule plus, Helene-PagésSchule.
Gemeinsam für ein Umdenken in Deutschland
Das macht Schule ist Mitglied bei FairWertung. Unterstützung bei der Umsetzung des Textil Race bekommt Das macht Schule von dem Kooperationspartner Kleinanzeigen. Hier können die Schülerinnen und Schüler noch gut erhaltene Textilien zur Second Hand Nutzung weiterverschenken.